
Rock im Park 2025: Ein starker Auftakt für das Jubiläumswochenende - Erster Festivaltag begeistert mit internationalen Top-Acts
Nürnberg 30 Jahre Rock im Park und gleich der erste Tag beweist: Dieses Festival ist so lebendig und energiegeladen wie eh und je. 88.500 Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und darüber hinaus haben den Weg nach Nürnberg gefunden, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Der Park lebt, bebt – und zeigt sich zum Start in bester Feierlaune.
Wolken, Wumms und Wahnsinn: So war der erste Tag
Bereits am Donnerstagabend zeigte sich: Die Vorfreude auf das Festival war ungebrochen – und die Anreise zahlreich. Die Park- und Campingflächen füllten sich früh, sodass viele Besucherinnen und Besucher ihre Zelte in enger Nachbarschaft aufschlagen mussten. Für routinierte Festivalgäste jedoch kein Problem: Mit Rucksack, Bollerwagen und guter Laune machten sich viele auf längere Fußmärsche, um noch einen Stellplatz zu ergattern.
Das wechselhafte Wetter stellte die Ausrüstung der Gäste auf die Probe: Immer wieder zogen Regenschauer über das Gelände, bereits am frühen Nachmittag wurden die ersten durchnässt. Wer Gummistiefel, Regenjacke oder Poncho dabei hatte, war klar im Vorteil. Der Stimmung tat das keinen Abbruch – im Gegenteil: Zwischen Zelten und Bierdosen, Musikboxen und Matsch ergaben sich schnell neue Bekanntschaften.
Eine deutliche Erweiterung des Festivalgeländes bot in diesem Jahr die neue „Atmos Stage“. Ihre Lage in unmittelbarer Nähe zum Stadionbad erwies sich als Glücksgriff. Viele nutzten die Gelegenheit, um sich nach dem Zeltaufbau im kühlen Wasser zu erfrischen – ein perfekter Start in den Festivaltag.
„Des is fei wia Urlaub unner Kumpels – bloß mit lauterer Musik!“, grinste Lisa (21) aus Gößweinstein, während sie triefend nass, aber gut gelaunt aus dem Becken stieg. „A weng naß wern mir heit eh alle – da fang mer glei gscheid a!“
Starke Shows zum Festivalstart
Musikalisch war der Freitag ein echtes Brett – und das schon ab dem frühen Nachmittag. Bekannte Größen gaben sich auf allen Bühnen die Verstärkerklinke in die Hand. Auf der Utopia Stage überzeugte die kanadische Metalcore-Band Spiritbox mit einer Mischung aus brachialen Riffs und atmosphärischen Vocals – ein früher Höhepunkt für Fans harter Töne. Heaven Shall Burn legten später auf der Mandora Stage nach. Die Thüringer Metal-Veteranen lieferten eine politisch klare und musikalisch kompromisslose Show. „Wenn du da vorne stehst, spürst du jeden Ton im Brustkorb“, meinte Kevin (26) aus Regensburg, der bereits zum fünften Mal bei Rock im Park dabei ist. Am späten Nachmittag verwandelten Bullet for My Valentine das Gelände in ein brodelndes Metal-Meer. Mit messerscharfen Breakdowns und einer Bühnenpräsenz, die unter die Haut ging, lieferten die Waliser eine Show, die noch lange nachhallen dürfte. Auch auf der Orbit Stage herrschte Ausnahmezustand: Northlane präsentierten ihren elektronisch durchzogenen Metalcore-Sound – modern, experimentierfreudig und mitreißend. Einen der emotionalsten Festivalmomente schufen Rise Against auf der Mandora Stage. Ihre Songs trafen mit klarer Botschaft und leidenschaftlicher Energie direkt ins Herz des Publikums.
Wenig später zeigte Kontra K, dass auch Rap seinen festen Platz im Festivalgeschehen hat. Mit kraftvollen Tracks wie „Ein Schritt“ und einer beeindruckenden Pyroshow brachte er die Utopia Stage zum Kochen. Als Überraschungsgast betrat das Berliner Duo SDP die Bühne, um gemeinsam den Song „Keine Helden“ zu performen – ein gefeierter Moment. Slipknot setzten am späten Abend ein gewaltiges Ausrufezeichen. Ihre düstere, perfekt choreografierte Show ließ das Infield beben. Kaum eine Band versteht es besser, Wahnsinn und Präzision derart fesselnd zu verbinden. Für viele dürften die ikonischen Masken noch lange nachwirken.
Weitere starke Acts des Tages: In Flames, SiM, Smash Into Pieces und Millencolin sorgten für Soundvielfalt, Stimmung und bestens gefüllte Bühnenbereiche.
„Nach dem ganzn Metal is des echt a Wohltat – volle Feia-Stimmung!“, lachte Anna (24) aus Linz – und fasste den Tag wohl treffender zusammen als jede Headline.
Festivalgefühl pur
Abseits der Bühnen sorgten Food-Stände und Merch-Stände für Abwechslung und Entspannung. Die erweiterte Festival-App erleichterte vielen den Tag: Wegbeschreibungen, Auftrittszeiten und Füllstände der Parkplätze – alles live abrufbar.
Das Wetter? Mehrfach eine Dusche unter freiem Himmel – aber wen stört das schon? Das Zelt steht, die Kühltasche ist voll, und mit rund 100 Live-Acts wird Rock im Park 2025 unvergesslich bleiben. Weiter geht’s – Tag 2 wartet.
(Fotos: Richard Kirschner)