Trotz Schlamm und Regen bebte der Holy Ground mit harter und lauter Musik – „Rain or Shine!“
Wacken (kir) Das Wacken Open Air, das größte Heavy-Metal-Festival der Welt, ging letztes Wochenende zu Ende. Trotz Schlamm und Wassermassen bescherte das 32. Wacken Open Air 61.000 Fans aus aller Welt unvergessliche Stunden. Das Line-up hielt für jeden Metalhead unvergessliche Musikmomente bereit. Hardrocker und Headbanger aus ganz Deutschland und allen Teilen der Welt freuten sich über namhafte Metalacts wie Doro, Iron Maiden, Hammerfall, Megadeth, Kreator oder die deutsche Power-Metal-Band Helloween.
Das Festival der Superlative, das jedes Metalherz höherschlagen lässt, war dieses Jahr widrigen Umständen ausgesetzt. Am Montag vor Festivalbeginn setzte Dauerregen ein. Wassermassen hatten den Holy Ground und die Campingplätze „absaufen“ lassen und das Gelände zu einem großen Acker verwandelt. Über Tage hinweg hatte es schon geregnet. Den Veranstaltern blieb aus Sicherheitsgründen in Absprache mit den Behörden nichts anderes übrig, als am Mittwochmorgen einen Anreisestopp für das Metalfestival Wacken Open Air (WOA) zu verhängen. Anstatt der geplanten 85.000 Besucher konnten nur ca. 61.000 Besucher auf das Festivalgelände gelassen werden. Trotz Einlassstopp halfen Anwohner, Unternehmen und Einrichtungen den anreisenden Fans, so gut wie eben gerade ging. Beispielsweise zeigte sich der Hagebaumarkt in Itzehoe sehr solidarisch mit den Metalheads und ließ sie kurzerhand in seine Gartenhäuser einziehen. Anwohner halfen kurzfristig mit Zimmern, Stellplätzen oder umfunktionierten Pensionen.
Kerstin M. aus Oberallgäu war bereits letzten Sonntag angereist. Gerade die letzten zwei Kilometer kamen ihr und ihren Freunden jedoch am längsten vor. Nur Meter für Meter ging es voran. Aber die aufwendige und nervenaufreibende Anreise hatte sich dennoch gelohnt. Manche Fans hatten für die Anreise sogar 65 bis 70 Stunden auf sich genommen. Die Autos standen kilometerlang und für viele Stunden; für viele Fans war das Festival dann doch noch weit entfernt.
Die Metal-Community lässt sich jedoch nicht so einfach unterkriegen und schon gar nicht ihre Laune: Trotz der schwierigen Wetterlage war überall gute Laune zu spüren. Laute Musik und die Vorfreude auf vier Tage unbeschwerte Festival-Atmosphäre ließen manchen anfänglichen Ärger schnell vergessen. Unverzichtbare Kleidungsstücke waren Gummistiefel und Regenjacke. Geld ist bekanntlich knapp bemessen – dies zeigte sich auch auf dem Festivalgelände, als Gummistiefel für 50 Euro über den Ladentisch gingen.
Es ist schon erstaunlich, wie Wacken einmal pro Jahr aus einem Winterschlaf erwacht, zu einem Publikumsmagneten aus aller Welt wird und meilenweit harte Gitarrenriffs erklingen lässt. An diesen Tagen zeigt sich Wacken von einer völlig anderen Seite, wenn der Holy Ground bebt und sich die Rock-Community auf der ganzen Welt vereinigt. Es gibt kaum eine Musikrichtung, die nicht gespielt wird. Schwerpunktmäßig werden jedoch Subgenres des Metal und Hard Rock gespielt, wie Heavy, Power, Death und Black Metal. Auch der aggressivere Thrash Metal hat seine feste Fangemeinschaft. Weiterhin sind auch Doom, Folk, Viking sowie Viking Metal vertreten. Wer auf Gothic, Metalcore, Industrial oder Symphonic Metal steht, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Für alle, die schwere Musik und deren Untergruppierungen lieben, gibt es unzählige Bands, um einmal ganz fern vom üblichen Alltag mit Gleichgesinnten richtig abzufeiern.
Auf neun Bühnen zelebrierten die Bands ihren Musikstil und brachten dieses Jahr 61.000 Menschen zur Ekstase. Von 11:00 Uhr bis ca. 3:00 Uhr nachts war auf den Stages FASTER, HARDER, LOUDER, HEADBANGERS STAGE, sowie W:E:T, WACKINGER, WASTELAND, WELCOME TO THE JUNGLE und LGH Clubstage immer etwas geboten.
Nur einmal pro Jahr wächst die Einwohnerzahl der beschaulichen Gemeinde Wacken in Schleswig-Holstein auf das ca. 40-fache. Aus ganz Deutschland und allen Teilen der Welt strömen Metalheads herbei, um Teil des Spektakels zu werden. Viele haben sogar einen leistungsfähigen Verstärker eingepackt. Die gute Resonanz zeigt sich auch beim Verkauf der Tickets: Schon ein paar Stunden nach dem Verkaufsstart war das Wacken Open Air 2023 bereits ausverkauft.
Es ist schon ein besonderes Ereignis, wenn sich die Heavy-Metal-Community auf der ganzen Welt beim W:O:A versammelt und heftig feiert. Die beiden Gründer bzw. Veranstalter Thomas Jensen und Holger Hübner haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, das Festival einmal pro Jahr zu organisieren. Seit 1990 findet das Festival jährlich – mit Ausnahme der Unterbrechungen in der Coronazeit – statt. Beim 32. Wacken Open Air durften sich die Konzert- und Festivalbesucher wieder über besondere Highlights freuen. Anstatt wie bisher drei Tage Festival-Stimmung konnten die Fans heuer sogar an vier Tagen das Festival der Superlative genießen und ordentlich abrocken. Thomas Jensen ist überzeugt, dass die Heavy-Metal-Community nach der Corona-Zeit noch recht ausgehungert ist. In jedem Fall gehört schon eine große Portion Mut dazu, ein so großes Event trotz der großen Herausforderungen und folgenreichen Entscheidungen, das weltweit größte Heavy-Metal-Spektakel zu starten. Die Veranstalter und Produktionsleitung ernteten für ihre Bemühungen viel Lob. In kürzester Zeit versuchten sie, sich auf die neue jeweilige Situation einzustellen.
Kerstin M. aus Oberallgäu war bereits letzten Sonntag angereist. Gerade die letzten zwei Kilometer kamen ihr und ihren Freunden jedoch am längsten vor. Nur Meter für Meter ging es voran. Aber die aufwendige und nervenaufreibende Anreise hatte sich dennoch gelohnt. Manche Fans hatten für die Anreise sogar 65 bis 70 Stunden auf sich genommen. Die Autos standen kilometerlang und für viele Stunden; für viele Fans war das Festival dann doch noch weit entfernt.
„Wer uns helfen will, der kommt erst gar nicht erst!“
Es fiel Mitbegründer Thomas Jensen sichtlich schwer, die Fans zum Warten bzw. zur Rückkehr zu bewegen. Nach den Startschwierigkeiten versuchten die beiden Gründer, die Fans nach dem finalen Anreisestopp zur Rückkehr zu bewegen. Ihre Bitten wurden in der sehr extremen Wetterlage von den Fans erhört. „Wer uns helfen will, der kommt erst gar nicht“, war der Appell von Jensen an die noch in der Anreise befindliche Fangemeinde. So dramatisch die Situation auch gegenwärtig ist, sind wir natürlich immer positiv eingestellt, so Jensen weiter. An erster Stelle steht die Sicherheit der Fans – „Safety first!“, so die Mitteilung der Veranstalter.Anreise mit Hürden
Bei der Einfahrt in die Camping-Areas mussten die Besucher an ihren Autos und Wohnmobilen bereits die Abschleppösen vormontiert haben. Im Dreischichtbetrieb halfen Treckerfahrer unermüdlich daran, die Metalfans zu ihrem Stellplatz zu ziehen.Die Metal-Community lässt sich jedoch nicht so einfach unterkriegen und schon gar nicht ihre Laune: Trotz der schwierigen Wetterlage war überall gute Laune zu spüren. Laute Musik und die Vorfreude auf vier Tage unbeschwerte Festival-Atmosphäre ließen manchen anfänglichen Ärger schnell vergessen. Unverzichtbare Kleidungsstücke waren Gummistiefel und Regenjacke. Geld ist bekanntlich knapp bemessen – dies zeigte sich auch auf dem Festivalgelände, als Gummistiefel für 50 Euro über den Ladentisch gingen.
Wacken – eine Metal-Hochburg seit 1990
Die beschauliche Gemeinde Wacken mutiert jedes Jahr zur Metal-Hochburg. An den Vormittagen verwandelte sich eine der Straßen in eine regelrechte Partymeile. Einmal pro Jahr zieht das Wacken Open Air Festival Metalfans aus ganz Deutschland und allen Ecken in seinen Bann. Auch aus den bayerischen Gefilden nehmen viele Fans die lange Anfahrt auf sich, um das Heavy-Metal-Mekka im hohen Norden zu erleben. Es tut dann schon gut, anstatt „Moin, moin“ einmal „Servus“ oder „Griaß di“ zu hören. Damit die Fangemeinde der harten Klänge gut versorgt ist, arbeiten über 20.000 Menschen in den Bereichen Security, Catering, medizinische Versorgung usw. Nur so ist gewährleistet, dass die Fans eine unvergessliche Zeit voller Musik, intensiver Live-Auftritte und actionreicher Tage erleben können.Es ist schon erstaunlich, wie Wacken einmal pro Jahr aus einem Winterschlaf erwacht, zu einem Publikumsmagneten aus aller Welt wird und meilenweit harte Gitarrenriffs erklingen lässt. An diesen Tagen zeigt sich Wacken von einer völlig anderen Seite, wenn der Holy Ground bebt und sich die Rock-Community auf der ganzen Welt vereinigt. Es gibt kaum eine Musikrichtung, die nicht gespielt wird. Schwerpunktmäßig werden jedoch Subgenres des Metal und Hard Rock gespielt, wie Heavy, Power, Death und Black Metal. Auch der aggressivere Thrash Metal hat seine feste Fangemeinschaft. Weiterhin sind auch Doom, Folk, Viking sowie Viking Metal vertreten. Wer auf Gothic, Metalcore, Industrial oder Symphonic Metal steht, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Für alle, die schwere Musik und deren Untergruppierungen lieben, gibt es unzählige Bands, um einmal ganz fern vom üblichen Alltag mit Gleichgesinnten richtig abzufeiern.
Auf neun Bühnen zelebrierten die Bands ihren Musikstil und brachten dieses Jahr 61.000 Menschen zur Ekstase. Von 11:00 Uhr bis ca. 3:00 Uhr nachts war auf den Stages FASTER, HARDER, LOUDER, HEADBANGERS STAGE, sowie W:E:T, WACKINGER, WASTELAND, WELCOME TO THE JUNGLE und LGH Clubstage immer etwas geboten.
Nur einmal pro Jahr wächst die Einwohnerzahl der beschaulichen Gemeinde Wacken in Schleswig-Holstein auf das ca. 40-fache. Aus ganz Deutschland und allen Teilen der Welt strömen Metalheads herbei, um Teil des Spektakels zu werden. Viele haben sogar einen leistungsfähigen Verstärker eingepackt. Die gute Resonanz zeigt sich auch beim Verkauf der Tickets: Schon ein paar Stunden nach dem Verkaufsstart war das Wacken Open Air 2023 bereits ausverkauft.
Es ist schon ein besonderes Ereignis, wenn sich die Heavy-Metal-Community auf der ganzen Welt beim W:O:A versammelt und heftig feiert. Die beiden Gründer bzw. Veranstalter Thomas Jensen und Holger Hübner haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, das Festival einmal pro Jahr zu organisieren. Seit 1990 findet das Festival jährlich – mit Ausnahme der Unterbrechungen in der Coronazeit – statt. Beim 32. Wacken Open Air durften sich die Konzert- und Festivalbesucher wieder über besondere Highlights freuen. Anstatt wie bisher drei Tage Festival-Stimmung konnten die Fans heuer sogar an vier Tagen das Festival der Superlative genießen und ordentlich abrocken. Thomas Jensen ist überzeugt, dass die Heavy-Metal-Community nach der Corona-Zeit noch recht ausgehungert ist. In jedem Fall gehört schon eine große Portion Mut dazu, ein so großes Event trotz der großen Herausforderungen und folgenreichen Entscheidungen, das weltweit größte Heavy-Metal-Spektakel zu starten. Die Veranstalter und Produktionsleitung ernteten für ihre Bemühungen viel Lob. In kürzester Zeit versuchten sie, sich auf die neue jeweilige Situation einzustellen.
Doro Pesch feiert 40-jähriges Bühnenjubiläum
Doro Pesch spielte am ersten Wacken-Open-Air-Tag ein zweistündiges Headliner-Konzert. In ihrer fantastischen Jubiläumsshow im Rahmen ihres 40-jährigen Bühnenjubiläums heizte die deutsche Metal-Queen ordentlich ein und rockte die Bühne. Unter tosendem Applaus der euphorischen Menge zeigte die Metal-Queen, warum sie zu den absoluten Headlinern zählt. Mit ihrer feurigen Stimmung und energiegeladenen Performance entfachten sie das Feuer der Begeisterung bei ihren Fans.Pressekonferenz
Die beiden Festival-Chefs Thomas Jensen (links) und Holger Hübner (rechts) bedankten sich bei den Fans, die nicht angereist waren bzw. wieder umgedreht sind. So paradox es klingen mag, haben diese die Durchführung des Festivals aus Sicherheitsgründen erst möglich gemacht.
(Foto: Richard Kirschner)
(Foto: Richard Kirschner)
Wasteland Warriors
Auf dem Wacken Open Air gibt es neben Musik auch andere Bereich, die die Besucher begeistern. So auch das Wasteland: Hier sind die Wasteland Warriors zu Hause, die sich als Krieger der Postapokalypse verschrieben haben. Sie bringen wirklich jedem zum Stauen, dem etwas an kunstvoll gestalteten Outfit liegt und postapokalyptische Ästhetik etwas anfangen kann. Mit grölenden Motoren, Feuer, Tanz und Metall hat man schon bald schon das Gefühl, selbst Mitglied auf dieser besonderen Festival-Area zu sein. (Foto: Richard Kirschner)
Wacken Partymeile
Nicht nur auf dem Festival-Gelände wird gefeiert. Auch die beschauliche Gemeinde Wacken entwickelte sich in kürzester Zeit zur Partymeile. (Foto: Richard Kirschner).
Zeltplatz
Für den ein oder anderen Metalhead dürfte es am späten Abend sicherlich schwergefallen sein, das richtige Zelt zu finden.
(Foto: Richard Kirschner).
(Foto: Richard Kirschner).
Schlamm
Bis ca. 30 cm ist man in den schlammigen Boden eingesunken. Schon bald stellte sich heraus, dass Gummistiefel und Regenjacke zur Grundausstattung der Festivalbesucher zählen sollten. Kein Wunder, dass Gummistiefel zu Höchstpreisen gehandelt wurden.
(Foto: Richard Kirschner)
Wacköön!
„Wacköööön!“ ist der Schlachtruf beim Heavy-Festival am gleichnamigen Ort Wacken. (Foto: Richard Kirschner)